Grobes Schema EnMS – Übersicht

Einführung und Betrieb von UMS und EnMS sind strukturell sehr ähnlich. Wir beginnen mit einer Visualisierung des EnMS Prozesses, um die Darstellung(en) dann später für UMS zu erweitern.

Die Darstellungen betreffen jeweils Einführung und Betrieb des Energiemanagement-Systems (EnMS). Logisch wollen sie die Frage beantworten: „Was muss ein Unternehmen der Reihe nach tun bzw bereitstellen, um ein EnMS zu einzuführen und zu betreiben.

 Äußerer Zyklus = Effektivitätszyklus 

 Innerer Zyklus = Effizienzzyklus 

Grobes Schema EnMS - Übersicht
Grobes Schema EnMS – Übersicht

Der erste Block ist die Implementierung des Managements für das EnMS; diese Aufgabe steht vor allem bei der Einführung des EnMS an, später wird hier nur im Bedarfsfall überarbeitet/geändert (z.B. der Energiemanagementbeauftragte (EnMB) verlässt das Unternehmen, so dass die Position neu besetzt werden muss o.ä.). Das hier organisierte Management hat also zwei logische Bedeutungen im Diagramm:

  1. Aufgabe des Unternehmens: Organisation der Verantwortlichkeiten
  2. Handelnde Personen für die Ausführung aller übrigen Aufgaben im Diagramm

Der zweite Block ist die Entwicklung einer Energieplanung, d.h. es wird von der Erfassung des IST-Standes, über die Festlegung von Kennzahlen bis hin zu Zielfestlegung ein Plan entwickelt, was zur Verbesserung der energetischen Situation getan werden soll. Dies muss im laufenden Betrieb des EnMS immer wieder neu geschehen (entsprechend der sich verändernden Situation), ist also in ähnlichem Maß Teil der EnMS Einführung wie auch Teil des Betriebs des EnMS.

Im dritten Block Einführung und Umsetzung erfolgt die Realisierung eben des Aktionsplans aus Block zwei. Hier ist der Fokus stärker der Betrieb des EnMS als dessen Einführung, denn z.B. für eine Zertifizierung muss man „nur“ nachweisen, dass (bzw. wie) man die Realisierung organisiert hat, nicht das fertige Ergebnis.

Im vierten Block Überprüfung wird das Ergebnis der Umsetzung mit dem Plan und den Zielen aus der Energieplanung abgeglichen, und daraus neue Maßnahmen abgeleitet: Im Kern zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz, darum herum aber auch zur Korrektur und Verbesserung der umgebenden Energieplanung (letzteres könnte z.B. eine Verfeinerung von Kennzahlen oder eine Vervollständigung der rechtlichen Vorschriften sein).

Die Rückkopplung von Überprüfung zu Energieplanung und erneuter Einführung und Umsetzung stellt gewissermaßen einen „inneren Zyklus“ von kontinuierlicher Verbesserung dar, die dem „Betrieb“ des EnMS entspricht: Also der Prozess, die Energetische Situation des Unternehmens zu verbessern.

Übergeordnet gibt es noch einen „äußeren Zyklus“ von kontinuierlicher Verbesserung, mit dem Ziel, das EnMS selbst kontinuierlich zu verbessern. Dies funktioniert über den fünften Block Managementbewertung dessen Ergebnisse als Veränderungen am System selbst Ausdruck finden (also z.B. Änderungen bei der Besetzung des Managements oder der Energiepolitik, ggf. auch der Energieziele).

In der Praxis sind der innere und der äußere Verbesserungs-Zyklus oft eng verknüpft, weil die Ergebnisse der Überprüfung als wesentlichen Eingangsparameter für die Managementbewertung verwendet werden und Änderungsansätze auf beiden Ebenen in enger Zusammenarbeit von Energiemanagement-Beauftragten (EnMB) und Top-Management entwickelt werden.